Der Kulturverein Aufschrei lädt mit freundlicher Unterstützung des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim am Freitag, dem 17. November 2017 um 19:00 zum Filmabend in den Pfarrsaal Alkoven ein. Gezeigt wird die Dokumentation Pechmarie – Das Leben der Maria Mandl.
Von Münzkirchen nach Auschwitz
Der Film zeichnet die Biographie der 1912 in Münzkirchen bei Schärding geborenen Maria Mandl nach, die 1938 nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland das bescheidene Leben als Hilfsarbeiterin in ihrer Heimatgemeinde hinter sich ließ, um als KZ-Aufseherin Karriere zu machen. In den Diensten der SS stieg die wegen ihrer Grausamkeit bald berüchtigte junge Frau schließlich bis zur Oberaufseherin des Frauenlagers im KZ Auschwitz-Birkenau auf. Nach Kriegsende wurde Maria Mandl aufgrund ihrer Beteiligung am Holocaust in Polen angeklagt und 1948 zum Tode verurteilt. Offiziell wurden in Münzkirchen ihre Taten jahrzehntelang totgeschwiegen.
Zum einen wirft die Dokumentation Pechmarie anhand des Beispiels von Maria Mandl Fragen nach der Beteiligung von Frauen an den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen bzw. nach der Rolle von Frauen im NS-Regime überhaupt auf, zum anderen zeigt sie auch den problematischen Umgang mit der Erinnerung und der Last der Geschichte in Münzkirchen: Die Filmemacher Christian Strasser und David Neumayr versuchten im Zuge der Dreharbeiten zwischen 2012 und 2014 auch im Heimatort von Maria Mandl filmisch dem langen Schatten der Vergangenheit nachzuspüren.
Im Anschluss an den Film wird eine Diskussion stattfinden.
Am Podium (bis jetzt bestätigt):
- Christian Strasser (Journalist und Filmregisseur, Salzburg)
- Jutta Fuchshuber (Historikerin und stellvertretende Obfrau des Vereins „Gedenkdienst“, Wien)
Hier geht es zur Facebook-Veranstaltung für den Filmabend.
Hier gibt es mehr Informationen zum Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim.