Und ihr wollt es gediegen. Bitte, bitte ganz brav.

Nein, wir wollen es weder gediegen noch brav. Wir wollen wieder ein bisschen etwas einreißen und die festgefahrene Struktur ein wenig aufbrechen und wenn es nur eine alte Tischlerei in einem kleinen Ort an der Donau ist, die von uns für einen Konzertabend zweckentfremdet wird. Das war das Aufschrei in der Tischlerei 2014. 

Genug der Worte, schreiten wir zum eigentlichen Geschehen: Die dritte Auflage von unserer Aufschrei in der Tischlerei Veranstaltung ist schon wieder vorbei und schön langsam verblasst das Delirium aus meinem Kopf und ich bin fähig wieder einen Text zu schreiben, der den ganzen Abend etwas Revue passieren lassen soll.

Vier großartige Bands haben wir uns dieses Jahr eingeladen. Im Sinne von „Support your Local Artist“ waren die ersten beiden Künstler aus Eferding, namentlich das sphärische Klangwolkenerzeugerduo Echoes Ago, sowie die etwas lauteren The Veins. Nachdem wir aber in einer kleinen Alpenrepublik leben und somit sowieso alle Nachbarn sind (und weil wir Grenzen auch etwas überbewertet finden), haben wir einfach ohne schlechtes Gewissen die Regionengrenzen gesprengt  und die Beine-in-Bewegung-Bringer Skaputnik aus Wels sowie die nicht weniger tanzbaren Filou aus der Bundeshauptstadt eingeladen.

Letztere singen im Song Im 7. Bezirk über einen sehr gescheiten Mensch, der bei Spritzwein und Melange behauptet, dass  ja alles keinen Sinn hat. Mit Verlaub, bei aller Liebe für den Text – diese Phrase muss ich leider aus dem Kontext reißen und entgegenhalten: Das hat sehr wohl einen Sinn. Es hat einen Sinn so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, wie wir das gemacht haben. Weil junge Kultur genauso wichtig ist wie Hochkultur. Weil junge Bands aus dem Proberaum auf die Bühne geholt gehören. Weil unser Bezirk dringend Alternativen zum allwöchentlichen Zeltfestfreizeitprogramm braucht. Und nicht zuletzt: Weil Tanzen Spaß macht und verbindet. So eine gute Stimmung unter allen Besuchern habe ich selten erlebt und es war schön als Veranstalter zu sehen, wie gut unsere Ideen angekommen sind.

Wo gehobelt wird, da fallen Späne, das sagt uns schon der Volksmund. Das freut uns natürlich sehr. Denn wir werden sicher weiterhobeln und, zumindest einmal im Jahr, die Tischlerei für unser Herzensprojekt benutzen. Bis dahin möchte ich mich im Namen vom ganzen Verein bei allen Besuchern bedanken, die unser Fest zu dem gemacht haben was es war. Und ich persönlich möchte mich bei allen bedanken, die diesen Text bis zum Ende gelesen haben – dann hat nämlich auch das Schreiben einen Sinn!